Im 2016

Schulfest

Mit 500 Kindern, der gesamtem Lehrerschaft und den Angestellten, die für die Schulräume und den Hof zuständig sind, mit Eltern und Honorablen aus dem Dorf und der Schulleitung haben wir ein grosses Schulfest veranstaltet. Schon die Vorbereitungen waren ein Teil vom Fest, alle waren vergnügt und haben mitgeholfen, es wurden Geschichten erzählt und es wurde viel gelacht. Die Frauen haben im Hof von Aida für mehr als 60 Personen gekocht und „Bhaltis“ vorbereitet für alle Kinder. Die Männer haben den Schulhof hergerichtet mit Zelt, Musikanlage und Stühlen.Nach dem Essen gab es Reden und es wurden Geschenke überbracht.Der Höhepunkt des Festes war das grosse Spektakel LE FAUX LION, eine Mischung aus Animation, Tanz, Theater und Zauberei. In Senegal ist es sowohl bei Kindern wie Erwachsenen sehr beliebt. Die Kinder sassen mucksmäuschenstill im grossen Hof bis dann der Löwe kam und sie alle in Jubel ausbrachen. Bis die Dunkelheit hereinbrach wurde gefeiert und getanzt. Alle waren vom Schulfest überwältigt, die Lehrpersonen, die SchülerInnen und deren Eltern, aber auch wir vom Vorstand. Vom grossen Fest an der Schule OMAR IBN KHATAB wird noch lange erzählt werden!

Zusammenarbeit mit der Direktion

Wir haben uns noch einmal für einen Tag mit der Schulleitung zum Austausch

zurückgezogen und gemeinsam über verschiedene Situationen geredet, über

anstrengende, schwierige aber auch erfolgreiche und lustige Ereignisse in dieser

ganzen Zeit der Zusammenarbeit. Dabei standen akutelle Themen und die geplante

Zukunft ohne regelmässige Geldbeträge aus der Schweiz im Vordergrund.

Tontine

Eine „Tontine” vereint Menschen, oft Frauen, die in informellem Rahmen gemeinsam Geld ansparen und im Rotationsprinzip an ihre Mitglieder ausschütten. Wöchentlich oder monatlich wird dabei ein festgelegter Betrag in die gemeinsame Kasse bezahlt. Seit diesem Jahr gibt es an der Schule unter den Lehrpersonen eine Tontine. Alle bezahlen monatlich einen fixen Betrag und jeden Monat bekommen drei aus der Runde je ein Drittel der Gesamtsumme. Eine Lehrperson hat sich eine Ziege gekauft, eine andere hat am Haus weitergebaut: „Investitionen“, die mit dem Minimallohn als Lehrer nicht zu tätigen sind. M. Diouf hat die Tontine eingerichtet, weil er weiss, dass die meisten von ihnen an dieser Schule nie werden voll verdienen können. Dazu sind die Finanzen zu prekär. So ist die Tontine eine wirksame Art der Unterstützung.

Lehrerschaft

Dank dem neuen LehrerInnenzimmer halten sich die Lehrpersonen viel mehr in

der Schule auf, sie haben nun einen Ort, wo sie während Freistunden bleiben und

sich treffen können. So hat sich das gemeinsame soziale Leben verändert und die

Gruppe der Arabisch Unterrichtenden und der Französisch Unterrichtenden

stehen vermehrt im Kontakt.

Elternarbeit

Die Eltern werden stärker in die Verantwortung für die Schule mit einbezogen

und die Präsenz an den Versammlungen hat zugenommen. So haben die Eltern den

Erhöhungen von Schul- und Transportgeldern zugestimmt. Sie wissen, dass gute

Schulbildung kostet und sind bereit, dafür auch höhere Kosten in Kauf zu nehmen.

Praktika der FHNW

Eine Studentin der FHNW war für vier Wochen als Volontärin an der Schule.

Sie durfte bei M. Diouf in der 6. Klasse mitunterrichten und bekam ein tolles

Feedback.Es ist kein Leichtes mit einer Klasse mit 60 Schülern und Schülerinnen

zwischen 12 und 16 Jahren, die zu Hause Wolof reden und in der Schule auf

Französisch unterrichtetwerden, klarzukommen. 

„Drôles d’oiseaux“ – Vernissage mit Malick Mané in Dakar

Im Innenhof des Hotel Saint Louis Sun haben wir mit Malick, seiner Familie, einem Vertreter aus dem Kulturministerium, Freunden aus dem Institut Culturel Français, Freunden und Bekannten aus Dakar, Mbour und der Schweiz die Buchvernissage gefeiert. Damit wurden auch die Bezüge, die über die Jahre zwischen Malick, unserem Verein und der Schule entstanden sind, sichtbar.

Im 2015

Spezielle Anlässe

Unser erster Dank geht an Frau Heidi Bürgi und ihren Mann Rubén. Sie haben an einer Ausstellung in Winterthur Vögel und den neuen Bildband über den Künstler Malik Mané mit grossem Erfolg verkauft. Und wie immer gab es auch anregende Gespräche über das Schulprojekt.


Der zweite Dank geht an Frau Beatrix Alder, ebenfalls aus Winterthur. Sie hat sich an der Ausstellung anregen lassen und hat unser Projekt vorgeschlagen für das Jahresschlusskonzert der Primarschule in Neftenbach. Es wurde für zwei afrikanische Projekte Geld gesammelt und wir haben eine grosse Spende bekommen. Es ist ein Geschenk von Schweizer Schulkindern an senegalesische Schulkinder und so wird diese Spende für verschiedene Anlässe benutzt werden, die direkt den Kindern zugutekommen.

Infrastruktur

Das obere Stockwerk und eine breite, gesicherte Treppe sind fertig gebaut.

Drei der Schulzimmer sind möbliert und in Gebrauch. Ein Raum wird neu als Lehrerzimmer ausgestattet. Zwei Räume warten noch auf die Ausstattung,

die noch nicht hat finanziert werden können.Wir haben der Schule einen zweiten Schulbus bezahlt, damit der Transport von Schüler- und LehrerInnen von Mbour nach Malicounda gesichert ist.

Die neue Schulleitung

Den Umbau der neuen Leitungsstruktur haben wir bereits im Jahr 2014 an einer Retraite mit der Direktion sorgfältig vorbereitet. 2015 ging es nun um die konkrete Umsetzung.Monsieur Mamadou Diouf ist seit Beginn des Schuljahres im Oktober 2014 als Schulleiter eingesetzt mit der Verantwortung für die Schulleitung und Personalführung, die Finanzen und den Kontakt mit der Inspektion und den politischen Behörden.

Die Identität der Schule ist gefestigt

Der lang geplante Ortswechsel ist vollzogen.

Die Schule OMAR IBN KHATAB ist in Malicounda im eigenen Schulareal

angekommen und hat damit ihre endgültige Form gefunden.

Die Zusammenführung der beiden Schulen erleichtert den Schulalltag

für die Lehrkräfte und ganz besonders für die Schulleitung.

Für die Kinder und deren Eltern wird die Identifikation mit der eigenen

Schule damit noch verstärkt.

Im 2014

Neu erschienen: Der Bildband „Drôles d’oiseaux“

Aus der alljährlichen Foto-Dokumentation von Jacqueline Bühler der in Basel

ausgestellten Vögel von Malick Mané (Dakar) ist ein schön gestaltetes

Buch geworden, mit einem Text von Marianne Gujer, Ethnologin und Vorstands-

mitglied unseres Vereins. Ihr Porträt zeichnet Malick Mané als Médecin des

ordures und gibt einen spannenden Einblick in seinen schwierigen Weg zum

freischaffenden Künstler. Seine Vögel – ein Spiegel der Gesellschaft – doku-

mentieren seinen poetischen und humorvollen Umgang mit Weggeworfenem.

 

Drôles d’oiseaux 
92 Seiten, Hardcover, Deutsch / Französisch,

Herausgeberin Jacqueline Bühler,

CHF 49.– (zuzüglich CHF 10.- Versandkosten)

Bestellung mit Einzahlungsschein:

Jacqueline Bühler, Im Lohnhof 6, 4051 Basel, Tel. 061 971 60 70

Reise und Retraite

Die Besuchsreise stand diesmal ganz im Zeichen der Neugestaltung

des Projektes und hatte zum Ziel, den nötigen Wechsel und Umbau der

Schulen gemeinsam mit der Direktion vorzubereiten und voranzutreiben.

In der Folge sollten dann die Lehrerschaft und auch die Eltern gut

informiert in den Veränderungsprozess mit einbezogen werden.

Die dreitägige Retraite von Vorstandsmitgliedern und der Schuldirektion

erwies sich als geeignete Arbeitsform, um aus der Hektik des afrikanischen

Alltags herauszukommen und konzentriert arbeiten zu können.

Als Folge der gemeinsamen Diskussionen kommt es zu Veränderungen

und die Strukturen werden angepasst.  

Die Schule in Mbour wurde geschlossen

Ab Oktober 2014 werden alle SchülerInnen aus Mbour, die den Wechsel

in die neue Schule wagen, im Schulbus nach Malicounda gefahren

und dort unterrichtet. Dieser Schritt ist ungewöhnlich und bedeutet eine

beachtliche Umstellung für Eltern und SchülerInnen. Für das gesamte

Schulprojekt bringt es aber den lang erwünschten Vorteil eines einzigen

Standortes. Eine klare Schulführung wird dadurch erleichtert, der kollegiale

Kontakt und die gegenseitige Unterstützung gefördert. Die Klassen werden

nun von der ersten bis zur sechsten Klasse definitiv doppelt geführt.

Der Standort in Malicounda entspricht jetzt baulich den staatlichen

Normen und Erfordernissen.

Schulhausgebäude

Leider wurde der Ausbau des ersten Stocks mit sechs Schulzimmern

im letzten Jahr an einen wenig kompetenten Baumeister vergeben, sodass

ein Teil der Räume einsturzgefährdet war. Zudem entsprach die Treppe

nicht den gesetzlichen Vorschriften. Durch glückliche Umstände wurden

diese Fehler entdeckt, ohne dass jemand zu Schaden gekommen wäre.

Im Sommer 2014 nun wurden drei Schulzimmer im ersten Stock

mitsamt einer breiteren Zugangstreppe in guter Qualität fertig gebaut,

drei weitere Räume müssen noch ganz fertig gestellt werden. Damit

stehen für die neu aufgenommenen Klassen aus Mbour genügend

Schulräume zur Verfügung.

Keine Finanzen aus dem Ministerium

Der Antrag auf staatliche Unterstützung der Privatschule wurde leider

abgelehnt, weil nicht alle Bedingungen erfüllt sind: kleine bauliche Mängel

wurden bezeichnet, die formale Schulung eines Teils der Lehrerschaft

ist noch ungenügend, die Löhne sind noch zu tief. Der Antrag kann in zwei

Jahren wieder gestellt werden. Natürlich haben wir uns alle gewünscht,

dass die Zusicherung einer staatlichen Unterstützung die Schule endlich

entlasten würde. Nun muss die Schulleitung weiterhin andere Wege suchen.

Schulerfolge

In diesem Jahre haben 90 Prozent der SchülerInnen die Examen

zum Übergang in die Mittelschule bestanden, an staatlichen Schulen liegt

die Quote bei 60 bis 70 Prozent.

Schulpraktika

Diesmal waren zwei junge Frauen als Praktikantinnen an der Schule

in Malicounda. Ihre Art sich vor Ort und in der Schule einzubringen war

differenziert und bereichernd für beide Seiten.

Im 2013

Schulführung

Beim Besuch der beiden Schulen haben wir wiederum einen lebendigen,
für uns EuropäerInnen manchmal turbulenten Schulalltag beobachten können,
wo intensiv und konzentriert gearbeitet wird. Die Qualität des Unterrichts
ist erlebbar gestiegen. In Mbour sind es auf engstem Raum ca. 250 Kinder,
in Malicounda in den grösseren Schulräumen unterdessen auch mehr als
200 – insgesamt 30 Lehrpersonen und die Direktion. Wie überall ist es
auch hier nicht einfach eine so grosse Schule gut zu führen - besonders bei
den sehr knappen Mitteln und bei teilweise wenig formaler Ausbildung.

Umzug der Schule

Die Schule in Mbour wird in den nächsten Jahren nun definitiv nach Malicounda

umziehen. Beide Schulen sollen zusammengeführt werden, einen Standort und

eine Direktion haben. Damit werden viele Arbeiten vereinfacht und auch Kosten

gespart. Wir haben uns bei dieser Sachlage nun doch dazu entschieden, der

Schule einen richtigen Schulbus (Occasion) zu kaufen. In den letzten Jahren

hat die Schule die nötigen guten Erfahrungen gesammelt mit einem geregelten

Busbetrieb, zuverlässigen Chauffeuren und klaren Versicherungsverhältnissen.

Ab Schuljahrbeginn 2013/14 werden eine bis zwei Klassen aus Mbour

abgezogen und in Malicounda unterrichtet.

Schulerfolge

86 Prozent der SchülerInnen haben die Examen zum Übertritt von der 6. Klasse

in die Mittelschule bestanden. In den staatlichen Schulen liegt die Quote bei 60 bis

70 Prozent - es ist also wieder ein glänzendes Resultat! Für SchulabgängerInnen

vom 6. Schuljahr sind die Examen in diesem Jahr im ganzen Land schlecht

ausgefallen, ein Teil der Kinder wird also das Jahr wiederholen müssen, andere

werden ohne Abschluss von der Schule gehen.

Zusammenarbeit mit der FHNW

Wir haben eine neue Form der Zusammenarbeit mit StudentInnen des FHNW

gefunden! Die Ausbildungspraktika im Ausland wurden leider in den neuen

Curricula in Folge der Bolognareform ersatzlos gestrichen. Nun hat sich eine

neue Türe geöffnet: Alle Studierenden müssen Sprachaufenthalte in französisch

oder englisch sprechenden Ländern nachweisen. Drei der angehenden

LehrerInnen haben sich in diesem Programm für ein Praktikum an der Schule

in Malicounda entschieden und während vier Wochen von Mitte Januar bis Mitte

Februar 2013 dort unterrichtet. 

Workshop mit Malik Mané

Der Vogelkünstler aus Dakar war vier Tage in Malicounda an der Schule.

Es war ein Fest für LehrerInnen und Kinder Maliks Vögel zu bestaunen,

100 Fragen zu stellen über wie und warum, und mit ihm zusammen zu basteln

und zu erfinden. Seine Werkzeugkiste ist voller Überraschungen und

hilfreicher Utensilien. All die neuen Kreationen wurden natürlich herumgezeigt

und bewundert.

Im 2012

Bauarbeiten

In diesem Jahr wurden – wie geplant – noch die sechs Klassenräume aufgestockt. Die Bauarbeiten sind damit weitgehend abgeschlossen. Nun waren leider in diesem Sommer die Regengüsse wieder furchtbar heftig und zum ersten Mal war auch die Schule in Malicounda davon betroffen. Vier der sechs neuen Dächer im ersten Stock sind eingebrochen und wurden vom Wind fortgetragen – zum Glück ohne jemanden zu verletzen. Da müssen also im kommenden Jahr noch einmal Finanzen für den Fertigbau aufgebracht werden.

Initiative aus der Schule

In einem der drei Kindergartenräume wurde eine kleine Bibliothek eingerichtet. Das soll ein Anfang sein! Der Vater der Direktorin, Abdoulaye Ndiaye, heute 79, war in seinem Berufsleben Archivar und hat in dieser Funktion in vier Ländern Westafrikas die ersten Staatsarchive aufgebaut. Nun hat er die Fundamente für die Schulbibliothek gelegt und die Handhabung für die Ausleihe geregelt. Ein „Bibliothekar in Ausbildung“ hat als Volontaire im Projekt mitgearbeitet. Mit Freude hat er die Bibliotheksarbeit übernommen und bildete nun seinerseits den „Superviseur“ in der Schule aus.

 

Ein Anlass, der unser Projekt bekannter macht:

 

Wir bedanken uns herzlich bei der Physiotherapie-Praxis Bachletten. Sie haben unter dem Titel
«…und tun Sie sich und anderen etwas Gutes» an einem Samstag im November Massagen angeboten – der ganze Erlös ist dem Schulprojekt in Senegal zu Gute gekommen.

Initiative aus dem Ministerium

Neue, modernere Methoden und Unterrichtsmaterialien sollen nun auch in Privatschulen benutzt werden. Es geht dabei um interaktives Lernen, Gruppenunterricht und Erfahrungslernen. Für diese Neuentwicklung gibt es Unterstützung vom Ministerium. Einerseits können die neuen Lehrmittel für SchülerInnen und Lehrpersonen zu einem günstigen Preis erworben werden. Andrerseits wird die Schulung zur Einführung der neuen Methoden und Materialien für jede Schulstufe (sechs Lehrpersonen) und für ein Mitglied der Direktion weitgehend vom Staat übernommen.

Aida Ndiaye
Aida Ndiaye

Schulerfolge

Mehr als 80 Prozent der SchülerInnen haben die Examen zum Übertritt von der 6.Klasse in die Mittelschule bestanden. In den staatlichen Schulen liegt die Quote bei 60 bis 70 Prozent – es ist also wieder ein gutes Resultat! Die SchülerInnen unter 15 Jahren können sich ohne Auflagen zum Examen anmelden und danach eine weiterführende staatliche Schule besuchen. SchülerInnen die schon älter sind, werden in den staatlichen Schulen nicht mehr zugelassen; sie können sich für ein „examen libre“ anmelden und an einer privaten Schule weiterlernen.

Erste MaturandInnen

Die erste Generation von SchülerInnen, die ihre Grundschule in Mbour

bei Aida Ndiaye und Tala Sène besucht haben (ab 1998), hat im Sommer

die Matura gemacht. Vier von ihnen haben bestanden und gehen nach

Dakar an die Uni. Eine Schülerin wird das letzte Schuljahr wiederholen,

vier weiteren SchülerInnen stehen die Examen noch bevor. Wir sind alle

stolz auf diese gelungene erste Etappe! Ein Maturand hat die arabische

Matura und einen kleinen pädagogischen Abschluss gemacht; er wird

als Arabischlehrer an der Schule unterrichten.

Schulung Direktion

Eine staatliche Schulung für die Direktion war sehr anregend und ergiebig.

Daraus ist eine Arbeitsgruppe für kollegialen Austausch und den Austausch

mit dem Ministerium entstanden; diese Zusammenarbeit wird weitergeführt.

 

 

 

Im 2011

Die Neuausrichtung der Schule

Die beiden Schulen in Mbour und Malicounda sollen im Verlauf der kommenden Jahre in Malicounda im grosszügigen Schulareal zusammengeführt werden. Der Ausbau dieser Schule ist in den letzten zwei Jahren soweit gediehen, dass der Umzug nun eingeleitet wurde. Seit Herbst 2011 werden 25 SchülerInnen der 6. Klasse im Schulbus aus Mbour nach Malicounda gefahren und dort gemeinsam mit 10 Kindern aus Malicounda unterrichtet. Das Transportproblem ist allerdings langfristig noch nicht gelöst.

Aida Ndiaye Traoré
Aida Ndiaye Traoré

Neue Bauten

Im Jahre 2011 wurde das Haus für die Schulleitung mit drei Räumen und Toiletten gebaut. Der alte Raum der Direktion soll zu einer Schulkantine für die TagesschülerInnen aus der Stadt umgebaut werden. Hinzu gekommen ist auch ein Ziehbrunnen mit Pumpe, so dass jetzt eigenes Trinkwasser im Schulareal vorhanden ist.Noch ist der Innenausbau der Gebäude nicht wirklich fertig - es fehlen z.B. die gekachelten Böden, da ist noch roher Beton und die Schulzimmer wie auch die Räume der Schulleitung sind erst rudimentär eingerichtet. Doch es lässt sich darin arbeiten.  

Die Schule in Malicounda hat zwei Solarpannels bekommen

Dank einem begleiteten Arbeitseinsatz von französischen Jugendlichen wurde

unter Fachhilfe die Schule mit Solarenergie ausgerüstet. Es gibt nun also Licht.

Die Direktion kann jetzt im neuen Büro auch am PC in der Schule arbeiten;

bisher mussten nämlich alle administrativen Arbeiten im privaten Büro zu Hause

gemacht werden. Die Unabhängigkeit vom Stromnetz bedeutet eine enorme

rleichterung und könnte zB später auch Abendkurse zur Alphabetisierung

von rwachsenen möglich machen. Das ganze Dorf war eingeladen zum Feiern. 

Übertrittsexamen in die Mittelschule

24 von 25 SchülerInnen haben das Examen bestanden. SchülerInnen und

Lehrpersonen können mit Recht stolz sein auf diesen Erfolg!

Weiterbildung für die Lehrpersonen

Erstmals haben alle Lehrkräfte kostenlosen Zugang zu den staatlichen Weiterbildungen!

Dies ist der erste Beitrag des Staates an diese Schule.

Kulturaustausch - Zusammenarbeit mit der FHNW

Im Januar 2011 waren wieder zwei PraktikantInnen der FHNW an der Schule
und haben während vier Wochen mit grosser Begeisterung und Einsatz unterrichtet.
Leider wird dieser Fachaustausch wegen der Neustrukturierung der Ausbildung

in der Schweiz nicht mehr möglich sein. Wir bedauern das sehr. Wir suchen

neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit einer Fachhochschule.

Zwei Anlässe in der Schweiz, die unser Projekt bekannter machen:

Der Vogelverkauf im Juni ist schon fast zu einer Tradition geworden! Der Künstler Malick Mané freut sich über den Flug seiner «drôles d’oiseaux» nach Europa. Der Verkauf war ein grosser Erfolg. 

Das senegalesische Essen auf dem Tschäpperli (www.tschäpperli.ch), wo Nabou aus Dakar/ Basel wieder wunderbar für alle gekocht hat war bei strahlendem Wetter für alle ein Vergnügen!

Köchin Nabou
Köchin Nabou

Im 2010

Kulturaustausch:

Nadia Kohler und Sandra Schlachter waren als Praktikantinnen der FHNW im Januar 2010 für vier Wochen an der Schule in Malicounda. Sie haben dort unter Anleitung des Klassenlehrers eine Schulklasse selbständig unterrichtet.

Alle Beteiligten - die Lehrpersonen und die Direktion, die Kinder und die beiden jungen Schweizer Lehrerinnen - waren begeistert von der gelungenen, gemeinsamen Arbeit!
Hier berichtet Nadia nun von einem Besuch an der Schule in Mbour, wo Tibor Rechsteiner als Volontär mitgearbeitet hat. Es sitzen bis zu 60 Kinder in einer Klasse, daher ist es laut und manchmal chaotisch in den engen Räumen. Der besuchte Klassenlehrer habe die Kinder aber im Griff, er sei streng und verschaffe sich Achtung!
„...dann überlässt der Lehrer mir und Sandra eine Übungsfrequenz und verlässt den Raum. Da wird uns beiden klar, welchen Anforderungen hier ein Lehrer ausgesetzt ist: alle schreien durcheinander, brauchen Kreide, stehen auf und rennen umher. Wir sind chancenlos überfordert und frustriert. Und dies nach unseren ermutigenden Erfahrungen an der Schule in Malicounda, wo es in kleineren Klassen im Vergleich geordnet zugeht. Unser Respekt vor dem Klassenlehrer wächst: Er ist für alle da und behält den Überblick".
In der Schule in Mbour wird von den erfahrenen Lehrerpersonen unter schwierigeren Bedingungen unterrichtet als in Malicounda: die Klassen sind zu gross und die Räume eng. Die Schulleitung ist bestrebt vielen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Ohne dass die räumlichen Bedingungen diese Anstrengungen begleiten, ist eine Entwicklung aber erschwert.

Nadia Kohler
Nadia Kohler

Drôles d'oiseaux

Ursina von Albertini und Marianne Gujer haben den senegalesischen Künstler Malick Mané 2006 anlässlich seiner Ausstellung im Centre Culturel Français, Dakar, getroffen. Dort hatte er seine skurrilen Vögel ausgestellt.

Er sei 27 Jahre alt und hätte nie regelmässig eine Schule besuchen können. Heute ist er ein anerkannter Künstler und engagiert sich als „Médecin des Ordures“, wie es auf seiner Visitenkarte heisst. Und weiter, in etwa übersetzt: „Jäger der Abfalleimer, der den Schrott rettet, ihm ein zweites Leben schenkt und dabei noch die Umwelt sauber hält.“
Diese Vögel haben es Ursina von Albertini so angetan, dass sie von ihren regelmässigen Besuchen bei Malick Mané immer wieder eine Serie mitbringt. Hier in Basel werden sie im Rahmen kleiner Ausstellungen mit grossem Erfolg verkauft. Auch der Künstler ist ganz beglückt, dass seine Vögel zum Aufbau einer Schule in Senegal beitragen.
Der Erlös aus den Verkäufen kommt über den Verein Ecole@Malicounda vollumfänglich dem Schulprojekt zugute.

Solares Kochen

Dank GloboSol – einem Schweizer Verein, der sich seit 20 Jahren für Kochen mit Solarenergie einsetzt – war es möglich, ein erstes kleines Solar-Kochprojekt zu starten. Fünf Frauen aus dem Elternverein haben es übernommen und backen so oft es geht Kuchen, die sie unter der Elternschaft und im Dorf verkaufen.

Die Solarkocher werden in Senegal unweit von Mbour produziert und die Handhabung und Wartung derselben wird von Frauen, in der Landessprache Wolof, weiteren Frauen beigebracht. Damit können die Frauen einen kleinen Verdienst erwirtschaften, sie gewinnen ein Stück Unabhängigkeit von ihren Ehemännern und können z.B. Schulgeld für ihre Kinder bezahlen.
Der Gewinn fliesst in die Kasse des Elternvereins und unterstützt somit die Schule.

Lehrerschulung

Dank den Geldern, die die FHNW an ihre Praktikumsschulen bezahlt, kann
für das gesamte Kollegium und die Direktion eine einwöchige formale
Weiterbildung organisiert werden zum Thema Didaktik und Methodik im
Unterricht. Zwei erfahrene Schulinspektoren des Departements unterrichten
in zwei Gruppen in den Unterrichtsprachen arabisch und französisch.

Zusammenarbeit mit dem Ministerium

Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium läuft weiter. Die Behörden haben
die Gründung einer Interessensvertretung der privaten Schulen in Mbour
angeregt. Aida Ndiaye Traoré wird als einzige Frau in dieses Gremium gewählt.
Sie fühlt sich geehrt und kann dort ihre Kompetenzen und Ideen einbringen.
Gleichzeitig ist ihre Schule damit in ein grösseres Netz eingebunden - auch
das ein Meilenstein.

Gründerin Aida Ndiaye Traoré
Aida Ndiaye Traoré

Baumassnahmen in Malicounda

Im Sommer 2010 wird der Kindergarten mit drei Räumen und Toiletten gebaut
und hat damit eigene Räume.
Die Schulzimmer im Haupttrakt werden vor Schulanfang noch vergrössert,
um den neuen Baunormen zu entsprechen und die grösseren Schulklassen
zu fassen.